Ich bin ganz neu im Bereich der Zucht mit Agaporniden und ich habe erst seit dem 30.10.2012 eine offiziele Zuchtgenehmigung. Somit gehöre ich wahrscheinlich noch zu den letzten Papageien-Züchtern, die diese Genehmigung noch machen mussten. Meine Erfahrungen halten sich in Grenzen, da ich bisher erst ein erfolgreiches Gelege hatte. Das 'Tagebuch' dazu könnt Ihr etwas weiter unten lesen. Gerne nehme ich Zuchterfahrungen bei Agapornis taranta von anderen erfahrenen Züchtern hier auf. Sendet mir einfach eine Mail und ich werde euren Bericht hier veröffentlichen.
Hier ist das erste Gelege meines Taranta-Zuchtpaares abgebildet. Insgesamt handelt es sich um das dritte Gelege meiner Henne, die von einem Züchter aus Essen stammt. Das Paar von 2010 ist noch recht unerfahren was die Aufzucht angeht. Sein erstes Gelege war unbefruchtet und das zweite musste damals vom Züchter per Hand aufgezogen werden, da die Henne die Eier zwar ausgebrütet hatte, aber die Jungen nicht fütterte.
Die Eier auf dem Foto sind etwa 10 Tage alt. Ich habe sie geschiert (durchleuchtet) und sie scheinen befruchtet. Leider brütet die Henne nicht fest, sodass ich für ein Schlüpfen der Eier wenig Hoffnung habe. Das Paar fühlt sich wahrscheinlich in der kurzen Zeit nach ihrer Ankunft im September 2012 in der neuen Umgebung noch nicht sicher genug.
Ich werde in der Hoffnung, dass es dann besser läuft, das Paar für ein weiteres Gelege in eine Zuchtbox setzen, sobald sich die Henne von den Eiern abwendet und erholt hat. Über Neuigkeiten halte ich euch auf dem Laufenden.
Tag 1 (19.03.2013)
Am 18.04.2013 war es endlich soweit. Meine ersten Taranta-Kücken sind geschlüpft. Jetzt hieß es die ersten Tage zu überstehen. Taranta-Hennen neigen dazu, wenn sie noch sehr jung sind, Ihre Jungen in den ersten Tagen nicht zu füttern. Ein Züchter gab mir an dieser Stelle den Tip, sollte dies passieren, die Kücken im Nest für 2-3 Tage zu füttern, da die Henne spätestens danach anfängt selber zu füttern. Glücklicherweise musste ich nicht eingreifen und die Henne hat Ihre Aufgabe als Mutter gut erfüllt und die Kücken gut versorgt. (Dies kann man bei genauerer Betrachtung auf dem Bild erkennen. Das rechte Kücken hat einen gut gefüllten Kropf.) Was mir ebenfalls schon oft zu Ohren gekommen ist, ist die Tatsache, dass die Jungensterblichkeit bei Tarantas recht hoch anzusetzen ist. Ich habe mir den Ratschlag von einigen erfahrenen Taranta-Züchtern zu Herzen genommen und von vornherein Bene-Bac® von Albrecht dem Eifutter beigemischt. Dies habe ich als Pulverform und wird dem Eifutter 1-2 mal die Woche untergemischt.
Von nun an, werde ich alle 2 Tage in den Nistkasten schauen, um zu sehen, ob auch noch alles OK ist.
Tag 3 (21.03.2013)
Die Jungen sind putzmunter und zwischendurch auch immer wieder deutlich zu hören, wenn sie nach Futter betteln. Auf diesem Bild ist jetzt sehr viel deutlicher zu sehen, dass die Henne ihren Job gut erfüllt. Auch der Nabel ist tadellos abgeheilt. Das 3. Ei ist noch nicht geschlüpft. Im Normalfall hätte es heute da sein müssen. Ich warte noch einen Tag, dann werde ich das Ei entfernen, sollte es bis dahin nicht geschlüpft sein. In den meisten Fällen sollte man das Ei lieber liegen lassen, vor allem wenn Kücken unterschiedlicher Größe im Nest liegen. In diesem Fall kann man es entfernen, da die beiden Verbliebenen gleich groß und alt sind. Wenn noch ein kleineres Kücken dabei ist, hilft es ihm sich zu stützen und verhindert, dass das Kleinere erdrückt wird. Wobei dies nur äußert selten bei Agaporniden geschieht, da sie in der Regel sehr gute Eltern sind.
Tag 5 (23.03.2013)
Hier können wir etwas Luft im Kropf erkennen. Nachdem ich etwas beunruhigt war, habe ich gleich bei erfahrenen Züchtern nachgefragt und sie konnten mich beruhigen. Dies kann durchaus vorkommen und ist, solange nicht der ganze Kropf mit Luft gefüllt ist, kein Problem. Das 3. Ei ist nicht mehr geschlüpft. Als ich es entfernt und geschiert habe, hat es sich als unbefruchtet herausgestellt. Die Kücken entwickeln sich und machen einen sehr fidelen Eindruck, vor allem, wenn sie nach Futter betteln.
Tag 9 (27.03.2013)
Die Kücken werden größer und entwickeln sich prächtig. Die Krallen stoßen hervor, die Flügel bekommen Form und am Bürzel kann man bei genauerer Betrachtung schon kleine schwarze Punkte erkennen, die auf kommende Federkiele hindeuten.
Tag 11 (29.03.2013)
Ein Tag bevor ich die Kücken beringt habe. Alles läuft gut. Kropf ist voll, Federkiele kommen und auch die Augen deuten ein baldiges öffnen an. Das Alter zwischen 10 und 12 Tagen, ist bei Taranta-Kücken das richtige Alter, wenn man eine geschlossene Beringung vornehmen möchte. Die Ringgröße sollte 4,5mm betragen. Manche Züchter benutzen an dieser Stelle 5,0mm. Diese halte ich aber für zu groß, da ich persönlich finde, das 5,0mm zu locker sitzt.
Tag 13 (31.03.2013)
Als ich am Tag nach der Beringung (diese werde ich an anderer Stelle mit Bildern zeigen und beschreiben) in den Nistkasten schaute, war ich im ersten Moment etwas beunruhigt, wegen der auffällig verfärbten Zehen. Ich dachte nur: Oh Nein! Was habe ich falsch gemacht beim Ring aufziehen! Mir wurde doch dann relativ schnell klar, dass es nichts damit zu tun haben kann, da ich die Ringe auf das rechte Bein gezogen habe. Wir sehen hier aber nur die Linken. Es handelt sich hierbei lediglich um die zu dieser Zeit auftretende, vollkommen normale Verfärbung der Zehen in die spätere Dunkelgraue Farbe, wie es bei wildfarbenen Tarantas geläufig ist. Die Haltung, in der die beiden Verharren, scheint übrigens Ihre Lieblingshaltung zu sein, wie ich später auch noch bemerken werde.
Tag 16 (03.04.2013)
Mittlerweile sind die Augen der Kücken geöffnet, was man auf dem Bild leider nicht richtig erkennen kann. Was man allerdings gut sieht, ist dass die Federkiele nun zum Vorschein kommen. Auch die Kröpfe sind wieder gut gefüllt. Die Eltern erledigen Ihre Arbeit vorbildlich! Als kleine Anmerkung zu diesem Bild, möchte ich noch erwähnen, dass dies das erste Bild ist, was ich nicht mehr zugeschnitten habe. Die Kücken haben also mittlerweile eine stattliche Größe erreicht. (Ich werde bald merken, das mein Smartphone für nähere Fotografien, wo ich den Nistkastenrand als 'Stativ' verwendet habe, nicht mehr ausreichen wird. Noch geht dies.)