Die Zucht von Taranta-Bergpapageien gilt zu den Schwereren der Agaporniden. Mit anderen Worten es ist keine leichte Aufgabe, wobei es mit jeder Generationsfolge in Menschenobhut leichter wird. Tarantas sind störanfälliger als zum Beispiel Schwarz-, oder Rosenköpfchen. Bei manchem Zuchtpaar gelingt es immer, bei anderen nie. Zumeist beschränken sich die Paare auf nur ein Gelege im Jahr, was aber den Vorteil hat, das man Ihnen ganzjährig einen Brutkasten zur Verfügung stellen kann. Ich handhabe das schon alleine aus dem Grund, da die Tiere in der Natur ebenfalls ganzjährig Ihre Bruthöhlen bewohnen, aufgrund der Witterungsbedingungen und der kalten Nächte die in höheren Lagen des Äthiopischen Hochlands herrschen. Das sieht aber jeder Züchter anders. Ich versuche den natürlichen Gegebenheiten weitesgehend nahe zu kommen. Da es auch Paare gibt, die es auf 2 Bruten im Jahr oder mehr bringen, sollte man dies ein Stück weit auch davon abhängig machen. Denn Qualität und die Gesundheit der Vögel sollte immer Vorrang zur Quantität haben.
Laut Van den Abeele sagen manche Züchter, dass Taranta-Bergpapageien besser in abgetrennten Räumen züchten, in denen sich keine anderen Agaporniden-Arten befinden. Dies scheint aber nicht generell der Fall zu sein, da andere Züchter erfolgreich in Räumen mit Schwarz- und Rosenköpfchen züchten. Teilweise werden sie sogar in Gruppen in großen Gemeinschaftsvolieren gezüchtet.
Als Nistmaterial werden am liebsten Weiden- oder Obstzweige verwendet. Oft verwenden die Tarantas aber nur wenig, bis gar kein Nistmaterial. Selbst Hobelspäne werden meist kurzerhand wieder aus dem Kasten geworfen. Viele Hennen rupfen sich Bauch- und Brustgefieder, um damit die Eier und Jungen auszupolstern. Von daher ist ein Nistkasten mit Nistmulde wichtig, um ein wegrollen und somit ein beschädigen der Eier zu vermeiden. Ich benutze Nistkästen mit den Maßen 23,0 x 16,0 x 14,5 cm im Querformat. Hier eignen sich aber auch Kästen die innen geteilt sind sehr gut, da die Henne so ungestörter Brüten kann und der Hahn den vorderen Teil nutzen kann, um dort Nachts zu schlafen. Kästen im Hochformat sind eher unvorteilhaft, da es hier häufiger zu Schäden der Eier kommt, wenn die Henne überstürzt in den Kasten eilt, weil der Pfleger den Raum betritt. Die meisten Hennen nehmen während der Brut eine sehr feindliche Haltung gegenüber Ihrem 'Versorger' ein.
Sobald die Jungen schlüpfen, besteht oft die Gefahr, dass die Jungen in den ersten Tagen sterben. Eine eindeutige Erklärung gibt es dafür nicht. Ich habe von Züchtern schon oft gehört, das dieses Problem bei Ihnen nicht mehr auftaucht, seitdem sie damit begonnen haben, Lactobazillen dem Futter beizumischen. Die Produkte Bene-Bac® von Albrecht sind hier sehr hilfreich und wirksam. Auch sollen Mittel mit Aloe Vera hilfreich sein. Dies sind allerdings nur Aussagen von anderen Züchtern, ich selbst konnte hier noch keine Erfahrungen sammeln. Schaden können diese Mittel auf jeden Fall nicht. Hier muss jeder Züchter auch noch experimentieren. Welche Methoden die besten sind, wird man wohl erst in ein paar Jahren sagen können.